Aktuell gelten die 3-G-Regeln: Diese werden gesichtet, also bitte Nachweise mitbringen. Jugendliche ab 12 Jahre und Erwachsene können vor dem Gottesdienst einen Test vor Ort machen, müssen also kein Zertifikat mitbringen.
Zusätzlich möchten wir auf die Maskenpflicht und die Abstandswahrung hinweisen!
"... und lagerten auf weitem Feld"
Jugendchristmette Hl. Abend 2021
Die Einwahl für die Videoübertragung ist ab 16.45 Uhr möglich.

Lied
"... und lagerten auf weitem Feld"
Welcome draußen vor der Kirche
Schön, dass ihr da seid zu unserer Christmette 2021 hier auf der Marienburg und mit uns verbunden über Telefon und wenn wir gleich den Kirchenraum betreten auch über Video.
Den Ablauf und die Lieder für heute findet ihr wie gewohnt auf der Homepage der Kirche der Jugend: www.jugend-marienburg.de
Im Weihnachtsevangelium heißt es:
„In der Gegend von Betlehem waren Hirten, draußen, und lagerten auf weitem Feld. Und sie hielten in der Nacht Wache bei ihrer Herde.“
Wir wollen uns heute, hier draußen, in diese Hirten hineinversetzen,
draußen bei ihrer Herde, in der Nacht, auf weitem Feld.
Sie sind da sehr ungeschützt, in der Dunkelheit jeglichem Wetter ausgesetzt,
wachsam, ob Gefahr lauert für ihre Schafe.
Unter freiem Himmel, bei Wind und Wetter kommen sie sich wahrscheinlich recht verloren vor und sehnen sich nach Geborgenheit, Wärme und Licht.
Unter freiem Himmel – stehen auch wir hier auf der Burg, versammelt um kleine Hirten-Lagerfeuer.
Wir sind selber zwar keine Hirten, aber auch wir kennen die Ungewissheit, die die Hirten quälte.
Schauen wir darum gleich zu Beginn einmal auf unser eigenes Leben.
Wir möchten heute diese Gedanken und Befindlichkeiten mit euch teilen. Und das auf ganz pragmatische und alltägliche Art und Weise: nämlich über unser Handy.
Wenn sonst im Gottesdienst darum gebeten wird, das Handy auszuschalten, bitten wir euch jetzt also euer Handy anzuschalten und auf die Seite von www.menti.com zu gehen: Dort werdet ihr um einen Code gebeten: Der Code lautet 85 31 25 62
Wir laden euch ein, eure Gedanken zu den Impulsen, mit denen ich gleich einleiten werde, auf dieser Webseite einzugeben und sie so mit uns allen zu teilen.
Währenddessen hören wir Musik und ihr habt genügend Zeit für die Eingabe.
Das von euch Geschriebene bleibt anonym und wird in einer Wort-Wolke zusammengefügt...
Wie die Hirten stehen wir hier auf dem Platz vor der Kirche der Jugend auf der Burg unter freiem Himmel und denken über unsere Ungewissheiten, Verlorenheiten und auch Sehnsüchte nach:
In welcher Situation bin ich unsicher gewesen?
Wann habe ich mich schon mal einsam oder sogar verloren gefühlt?
In welcher Situation habe ich schon mal an meiner eigenen Lebenslage gezweifelt?
Wo wusste oder weiß ich nicht mehr wie es weitergehen soll oder sollte?
Welche Sehnsucht spüre ich in mir?
Kyrie
Wenden wir uns nun an Gott, indem wir unsere Verlorenheiten, unsere Sehnsucht nach Geborgenheit vor Ihn tragen:
Überschwemmungen haben in unserem Land große Verwüstungen angerichtet. 143 Menschen sind gestorben, Familien wurden auseinander gerissen und viele Menschen haben Haus und Heimat und das Gefühl von Sicherheit und Geborgenheit verloren.
Wer schenkt Licht in der Dunkelheit? – Du, Herr, erbarme dich!
Unzählbare Menschen sind weltweit auf der Flucht, weil sie unter Gewalt, Unterdrückung, Verfolgung, Hunger oder Unwetterkatastrophen leiden. Heimat und Zuflucht haben sie verloren.
Wer gibt Halt in der Verlorenheit? – Du, Herr, erbarme dich!
Notlagen wie lebensbedrohliche Situationen gefährden das Leben aller Menschen. Besonders hier auf dem Land benötigen die hauptberuflichen Hilfs- und Unterstützungsorganisationen eine längere Zeit bis zum Eintreffen am Einsatzort. Manches Mal ZU viel Zeit.
Wer ist da in der Notsituation? – Du, Herr, erbarme dich!
Gebet
Gott, ich glaube, dass du da bist auf dem weiten Feld meines Lebens. Dass ich dir nicht egal bin, sondern dass du mein Leben mit mir lebst.
Hilf mir und uns, vertrauen zu lernen, und dich in unserer Verlorenheit zu erahnen.
„Fürchtet euch nicht!
Hört doch:
Ich bringe euch eine gute Nachricht, die dem ganzen Volk große Freude bereiten wird.
Denn heute ist in der Stadt Davids für euch der Retter geboren worden:
Er ist Christus, der Herr.
Und dies ist das Zeichen, an dem ihr das alles erkennt:
Ihr werdet ein neugeborenes Kind finden.
Es ist in Windeln gewickelt und liegt in einer Futterkrippe.“
Du sprichst die Hirten an und auch mich – mitten hinein in Verlorenheit, Ängste, Ungewissheiten, Heimatlosigkeit –.
Wie die Hirten will ich aufbrechen und verstehen, was diese Botschaft bedeutet, will erfahren, dass du es ernst und gut mit mir meinst.
Lied
Evangelium
+ Aus dem heiligen Evangelium nach Lukas
Erzähler: Zu derselben Zeit befahl Kaiser Augustus, im ganzen Römischen Reich eine Volkszählung durchzuführen.
Es war die erste Volkszählung.
Sie fand statt, als Quirinius römischer Statthalter in Syrien war.
Da machten sich alle auf, um sich in Steuerlisten eintragen zu lassen – jeder in seine Heimatstadt.
Auch Josef ging von der Stadt Nazareth in Galiläa nach Judäa.
Sein Ziel war die Stadt Betlehem, aus der David kam.
Denn er stammte von David ab.
In Betlehem wollte er sich eintragen lassen zusammen mit Maria, seiner Verlobten.
Maria war schwanger.
Während sie dort waren, kam die Zeit der Geburt.
Maria brachte ihren ersten Sohn zur Welt.
Sie wickelte ihn in Windeln und legte ihn in eine Futterkrippe.
Denn sie hatten in der Herberge keinen Platz gefunden.
Währenddessen lagerten die Hirten noch immer auf ihren Feldern in der Nähe von Betlehem und hielten Wache bei ihrer Herde.
Auf einmal trat ein Engel des Herrn zu ihnen,
und die Herrlichkeit des Herrn umstrahlte sie.
Die Hirten erschraken und große Furcht erfasste sie.
Der Engel sagte zu ihnen:
Engel: „Fürchtet euch nicht!
Hört doch:
Ich bringe euch eine gute Nachricht, die dem ganzen Volk große Freude bereiten wird.
Denn heute ist in der Stadt Davids für euch der Retter geboren worden:
Er ist Christus, der Herr.
Und dies ist das Zeichen, an dem ihr das alles erkennt:
Ihr werdet ein neugeborenes Kind finden.
Es ist in Windeln gewickelt und liegt in einer Futterkrippe.“
Erzähler: Plötzlich war der Engel umgeben vom ganzen himmlischen Heer der Engel.
Die lobten Gott und riefen:
Engel: „Gottes Herrlichkeit erfüllt die Himmelshöhe!
Sein Frieden kommt auf die Erde zu den Menschen, denen er sich in Liebe zuwendet.“
Erzähler: Die Engel verließen die Hirten und kehrten in den Himmel zurück.
Da sagten die Hirten zueinander:
Hirte: „Kommt, wir gehen nach Betlehem!
Wir wollen sehen, was da geschehen ist und was der Herr uns mitgeteilt hat!“
Erzähler: Die Hirten liefen hin, so schnell sie konnten.
Sie fanden Maria und Josef und das neugeborene Kind, das in der Futterkrippe lag.
Als sie das sahen, erzählten sie, was ihnen der Engel über dieses Kind gesagt hatte.
Und alle, die es hörten, staunten über das, was ihnen die Hirten berichteten.
Aber Maria merkte sich alle ihre Worte und bewegte sie in ihrem Herzen.
Predigt
Text
Gott geht in die Knie
Wenn ein Vater mit seinem Kind spielt oder wenn er es tröstet, bleibt er nicht in seiner vollen Größe vor dem Kind stehen. Er geht in die Knie, macht sich klein, begibt sich in die Lage des Kindes, ist Auge in Auge mit ihm und nimmt seinen Horizont an. Er vergisst seine Sprache und spricht die Worte, die das Kind schon versteht.
Gott geht in die Knie, er lebt das Leben aus unserer Perspektive, spricht die Sprache unseres Stammelns. Jesus, der kleine König, hat nicht einmal eine Stelle, an der er mit Anstande geboren werden kann. Der kleine König wird versteckt und heimlich außer Landes gebracht, die Macht trachtet ihm nach dem Leben. Er ist nicht einmal einzigartig in seinem Leiden. Er ist nicht der erste Flüchtling und er wird nicht der letzte sein. Was ihm zustößt, ist Menschen vor ihm zugestoßen und wird Menschen nach ihm zustoßen.
Der kleine König hat seine Insignien und Zeichen, an denen man ihn erkennt. So wird es den Hirten gesagt: „Und das sei euch ein Zeichen: Ihr werdet ein Kind finden, in Windeln gewickelt und in einer Krippe liegend.“ Lächerliche Würdezeichen: Kinderwindeln und ein Futtertrog! Wenn sich einer eine blasphemische Verhöhnung von Glanz und Herrlichkeit Gottes ausdenken wollte, könnte er es nicht besser und ironischer tun, als Gott es in der Weihnachtsgeschichte selber getan hat.
Es ist ein fremder und zärtlicher Gedanke, dass unser Leben und dass die Welt nicht gerettet werden durch die Macht des Mächtigen. Die Liebe, sie sich gleichmacht mit dem Geliebten, ist die erlösende Kraft.
(Fulbert Steffensky)
Lied
Liedruf zu den Fürbitten

Fürbitten
Die Krippe steht dieses Jahr in einem Bootswrack. Ein Symbol für die vielen Verlorenheiten, in denen Menschen sich befinden.
Aber: da steht auch das Licht von Bethlehem, das uns erinnert:
Gott gibt mich nicht verloren – sondern geht mir nach in meine Verlorenheit. Und leuchtet mir den Weg, zurück zur Hoffnung.
So wollen wir uns selber, unsere Anliegen und unsere ganze Welt jetzt zu dir, Jesus, an deine Krippe tragen und am Licht von Bethlehem eine Kerze für die jeweiligen Anliegen entzünden.
Ich bringe die einsamen Menschen zu dir, Jesus an deine Krippe und zünde ein Licht für sie an.
Liedruf: Mache dich auf und werde Licht…
Ich bringe die traurigen und depressiven Menschen zu dir an die Krippe und zünde ein Licht für sie an.
Liedruf: Mache dich auf und werde Licht…
Ich bringe die unversöhnten Menschen zu dir Jesus und alle, die nicht vergeben können oder denen nicht vergeben wird, und zünde ein Licht für sie an.
Liedruf: Mache dich auf und werde Licht…
Ich bringe die Familien zu dir, Jesus, und alle Frauen, die ein Kind erwarten, und zünde ein Licht für sie an.
Liedruf: Mache dich auf und werde Licht…
Ich bringe die Menschen zu dir, die nach Naturkatastrophen, wie bei uns an der Ahr und in der Eifel, alles verloren haben und vor dem Nichts stehen, und zünde ein Licht für sie an.
Liedruf: Mache dich auf und werde Licht…
Ich bringe die Menschen, die in diesem Jahr verstorben sind zu Dir, alle die auf ihrer letzten Wegetappe sind und auch die, die um einen lieben Menschen trauern, und zünde ein Licht für sie an.
Liedruf: Mache dich auf und werde Licht…
Ich bringe all die Menschen zu Dir, an die niemand denkt und zünde ein Licht für sie an.
Liedruf: Mache dich auf und werde Licht…
Guter Gott, die Verlorenheiten, die Heimatlosigkeit und die Naturkatastrophen sind auch heute nicht aus der Welt. Doch du stellst dich an unsere Seite und gehst mit uns durch die Dunkelheiten hindurch. Dafür danken wir dir.
Amen.
Gabenbereitung


Sanctus
(Melodie: Menschen, die ihr wart verloren, Gl 245)
Heilig, heilig, dreimal heilig bist du Herr, Gott Sabaoth.
Erd und Himmel dich lobpreisen in der Höhe, großer Gott.
Heilig, der in deinem Namen zu uns kommt: Hosanna! Amen.
Ihm sei Lob und Herrlichkeit, Preis und Dank in Ewigkeit!
Agnus dei, GL 241.3

Kommunion
Instrumentalmusik "The lord is my light"
Impuls
Nachdem die Hirten den neugeborenen Jesus an der Krippe bestaunt hatten, kehrten sie wieder zurück.
Sie priesen und lobten Gott für das, was sie gehört und gesehen hatten.
Es war alles genau so, wie es ihnen der Engel gesagt hatte.
Mit den Hirten sind wir uns zu Beginn über unsere eigenen Verlorenheiten bewusst geworden,
aber auch über die Menschen, die sich dieses Jahr besonders verloren fühlen mussten:
Menschen in den Flutgebieten,
Menschen auf der Flucht,
und Menschen in alltäglichen Notsituationen.
Hier haben Menschen trotz allem Hoffnung gefunden und sind über sich hinausgewachsen.
Dazu möchten wir euch drei Beispiele nennen, die Hoffnung geschenkt haben und uns allen Mut machen können:
Ahrtal:
Unter dem Motto „Herbergssuche anderes“ hat das Dekanat Ahr-Eifel in den letzten Wochen zu Krippenspenden für Menschen im Flutgebiet aufgerufen. Ziel sei es den Krippen und ihren individuellen Geschichten eine „neue Herberge“ im Ahrtal zu geben. Die Krippe habe – vor allem nach der Flutkatastrophe im Juli -, in der viele Menschen alles verloren haben, an Symbolkraft gewonnen.
Diese Herbergssuche war ein voller Erfolg: über 130 Krippen mit ihren individuellen Geschichten konnten in den letzten Wochen von Groß und Klein bewundert und übergeben werden, wenngleich auch die Entscheidung welche Krippe nun mit in das jetzige Zuhause genommen werden sollte, oftmals schwerfiel. Die Anzahl und Vielfalt der Krippen war und ist überwältigend.
Flucht:
Flüchtlinge treffen auch in diesen Tagen in unserer Verbandsgemeinde ein. Einzelpersonen oder Familien, die buchstäblich alles hinter sich gelassen haben und nur ihr Leben gerettet haben. Bei aller Erleichterung, in Deutschland angekommen zu sein, ist das Gefühl der Heimatlosigkeit und des Fremdseins groß. Fremde Sprache, fremde Verhaltensweisen, fremde Dörfer, fremdes Essen …. Die Sehnsucht nach Heimat und Geborgenheit schmerzt und wächst, obwohl doch die akute Not und Fluchtsituation überwunden ist. Und es reicht nicht, Wohnraum und Lebensmittelgeld zu erhalten, um ankommen zu können. Wie gut, dass Ehrenamtliche sich engagieren, die Menschen willkommen heißen und die Neuankömmlinge mit Rat und Tat bei konkreten Aufgaben unterstützen. Vor allem aber schenken sie Zeit, Geduld und Zuwendung, öffnen ihre Türen und Herzen. Im konkreten Miteinander verschwinden Barrieren, wächst Verständnis für Andersartigkeit, werden aus Fremden Mitmenschen in unseren Dörfern und das Zusammenleben wird bunter und vielfältiger. Wer sich hier mit einbringen möchte, der kann sich bei der Verbandsgemeinde melden.
Notsituationen:
Zahlreiche Menschen sind bei uns ehrenamtlich in den unterschiedlichsten Hilfsorganisationen aktiv. DLRG, Malteser, Johanniter, Deutsches Rotes Kreuz oder THW sind tagtäglich einsatzbereit. Seit einigen Jahren gibt es die First Responder. Dies sind gut ausgebildete Ersthelfer aus der Nachbarschaft. Sie führen lebenserhaltende Sofortmaßnahmen wie die Herz-Lungen-Wiederbelebung durch und betreuen die Patienten bis zum Eintreffen des Notarztes. Dabei steht jedem First Responder eine komplette Notfallausrüstung zur Verfügung.
Und wer kennt sie nicht: Unsere Feuerwehr… immer und überall im Einsatz. Im Landkreis Cochem-Zell sind derzeit 2780 Feuerwehrleute aktiv. Über 580 Mädchen und Jungen sind in den Jugendfeuerwehren und 78 Kinder in den Bambinifeuerwehren organisiert. Engagierte Frauen und Männer, die bei ihren Einsätzen ihre eigene Gesundheit oder sogar das eigene Leben riskieren.
Diese Ehrenamtlichen übernehmen eine wichtige Funktion in unserem Leben.
All diese Menschen setzen sich für das Leben jedes einzelnen von uns ein.
Und schließlich: Weihnachten will uns alle gewinnen:
Dafür, dass wir nicht vor der Not kapitulieren,
dass wir die Hoffnung nicht sterben lassen,
dass wir der Gleichgültigkeit nicht einfach Recht geben,
(sondern, dass auch wir zu „Lichtbringern“ werden).
Lied
Gebet
Give away
Wir haben heute von einigen Lichtbringern gehört und einige gesehen.
Am Ende unseres Gottesdienstes möchten wir euch und Sie alle einladen, selbst zu Lichtbringern zu werden. Dazu kann unser diesjähriges kleines Give away beitragen. Beim Verlassen der Kirche finden sich hier an unserem Tannenbaum und an den Ausgängen in den Körben kleine „Streichholzbriefchen“.
Herzliche Einladung zum Mitnehmen… um selbst „Lichtbringer“ zu werden!
Segen
Weihnachten heißt nicht
dass alles so bleibt wie es ist
sondern das heißt
dass alles so wird, wie es werden soll
das ist
Aufbruch
Anfang
Anders
das ist
Losgehen
Loslassen
Lösen
das ist die
Zumutung,
die mich herausfordert.