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Gottesdienste

auf der Marienburg

Telefongottesdienst vom 20. Juni 2021

Herzlich Willkommen beim Telefongottesdienst.

Wir feiern heute wieder gemeinsam Eucharistiegottesdienst per Telefon von euch zu Hause aus und bei gutem Wetter auf der Burg. Wir werden ca. eine Stunde zusammen feiern.

Eröffnungslied

Begrüßung und liturgische Eröffnung

Ankomm-Meditation

Wir wollen mit einem meditativen Text in diesen Gottesdienst einsteigen. Es
sind kurze einzelne Sätze, die ihr gleich hört. Lasst diese auf euch wirken.
Wenn ihr an einem Satz oder Gedanken hängen bleibt, dann haltet diesen
fest. Ihr müsst nicht den kompletten Text verstehen, sondern vertieft das, was
euch jetzt im Moment anspricht. Den gesamten Text findet ihr zum Nachlesen
auf unserer Homepage. Er stammt von Gisela Baltes:

Ganz bei mir
den Weg nach innen
suchen
mir selbst
auf den Grund gehen
Stille
zulassen
in mich
hineinhören
mich meiner Träume
erinnern
meine schöpferische Kraft
spüren
mich auf meine Stärke
verlassen
meiner Intuition
trauen
mich annehmen

(© Gisela Baltes)

Gebet

Lasst uns beten:
Guter Gott,
du bist mit uns auf dem Weg.
Wir brauchen uns nicht zu fürchten.
Manchmal geht es in unserem Leben recht stürmisch zu;
wenn wir mit anderen streiten und einander weh tun.
Wir können uns nicht mehr versöhnen
und gehen getrennte Wege.
Manchmal haben wir einen großen Sturm in uns,
wenn wir uns ärgern und wütend sind,
oder etwas sehr Trauriges geschehen ist.
Ein Sturm der Gefühle schüttelt uns völlig durcheinander.
Manchmal gehen die Wellen hoch
und wir werden vom Leben hin und her geworfen.
Es macht uns Angst,
wenn es dunkel wird und wir die Sonne nicht mehr sehen können.
Wir fühlen uns allein gelassen
und wünschen uns,
dass jemand bei uns ist.
Amen.

(Autor:in und Quelle: unbekannt.)

Halleluja

Mk 4,35-41

Evangelium

Aus dem hl. Evangelium nach Markus


Sprecher/in 1:
An jenem Tag, als es Abend geworden war, sagte Jesus zu seinen Jüngern:
Wir wollen ans andere Ufer hinüberfahren.
Sie schickten die Leute fort
und fuhren mit ihm in dem Boot, in dem er saß, weg;
und andere Boote begleiteten ihn.


Sprecher/in 2:
Plötzlich erhob sich ein heftiger Wirbelsturm
und die Wellen schlugen in das Boot,
sodass es sich mit Wasser zu füllen begann.
Er aber lag hinten im Boot auf einem Kissen und schlief.
Sie weckten ihn
und riefen: Meister, kümmert es dich nicht, dass wir zugrunde gehen?


Sprecher/in 3:
Da stand er auf,
drohte dem Wind
und sagte zu dem See: Schweig,
sei still!
Und der Wind legte sich
und es trat völlige Stille ein.
Er sagte zu ihnen: Warum habt ihr solche Angst?
Habt ihr noch keinen Glauben?
Da ergriff sie große Furcht
und sie sagten zueinander: Wer ist denn dieser,
dass ihm sogar der Wind und das Meer gehorchen?

Evangelium unseres Herrn, Jesus Christus.

Auslegung

Männer Bug:

Auf dem Bild, das Rembrandt 1633 – damals nur 26 Jahre alt – gemalt hat, sehen wir den Text des Evangeliums in einer hochdramatischen Darstellung zusammen gefaßt.
Ein kleines Boot kämpft sich durch einen fürchterlichen Sturm, es wird hin und her geworfen und die Wogen drohen es zu überfluten. In diesem Boot können wir zwei Gruppen von Menschen erkennen, die jeweils unterschiedliche Reaktionen auf eine lebensbedrohliche Situation symbolisieren.
Vorne im Bug  sind fünf der Jünger damit beschäftigt, gegen den Sturm anzukämpfen. Sie versuchen, die Situation durch das Bergen der Segel zu entschärfen, und  dem Sturm die größte Angriffsfläche  zu nehmen. Ich stelle mir vor, daß es die Jünger sind, die früher als Fischer gearbeitet haben und sicher schon manchen Sturm auf dem See erlebt und überstanden haben. Sie fallen in bewährte Verhaltensmuster zurück und sind in diesem Moment in ihrer eigenen Welt, scheinbar ohne die anderen Bootsinsassen zu beachten.  
Für sie ist eine Krise die Herausforderung zuzupacken und eine Lösung aus eigener Kraft anzustreben.  Die Angst um ihr Leben spornt sie zu Höchstleistung an und lenkt sie gleichzeitig von der Verzweiflung ab.
Das sich bei Gefahr „in die Aktivität stürzen“ ist eine instinktive Reaktion die wir nicht nur bei Menschen sondern auch verbreitet im Tierreich beobachten können… Kampf oder Flucht lautet hier die Devise, je nach den bisher gemachten Erfahrungen. Der Maler scheint dieses Vorgehen zu bevorzugen, denn diese Gruppe wird von einem Lichtstrahl besonders hervorgehoben.
Risikolos ist dieser Reaktion aber nicht, allzu leicht kann sie zu blindem Aktivismus und Selbstüberschätzung führen.
Manch einer wird sich fragen : Warum vertrauen sie nicht darauf, daß sie sicher in Gottes Hand geborgen sind, wie der im Heck ruhende Jesus?  
„Hilf dir selbst, dann hilft Dir Gott“ sagt ein altes Sprichwort.
Für mich zeugen die fünf Gestalten im Bug des Bootes von einem besonderen Gottvertrauen,  von dem Vertrauen darauf, daß Gott sie mit allem Notwendigen ausgestattet hat, diese Gefahr zu überwinden.  


Männer Heck:
Auf Rembrandts Bild sehen wir eine zweite Gruppe von Jüngern, im Heck des Bootes. Dieser Teil des Bootes ist düster gestaltet, kein Licht, gedeckte Farben. Und die Personen dort scheinen nur noch schwarz zu sehen! Sie sind ängstlich, der Realität abgewandt, passiv, überfordert. Einer scheint sich zu übergeben, der Steuermann lässt die Ruderpinne mutlos sinken, ein anderer streckt die Hand suchend nach Jesus aus. Alle drängen sich um Jesus, und doch nur einzelne sind ihm zugewandt, andere in sich versunken, orientierungslos. Diese Jünger sind dem Geschehen ausgeliefert, vom Sturm überwältigt, unfähig zu handeln. Niemand nimmt die Herausforderung an. Stattdessen klagen und jammern sie: „Meister, kümmert es dich nicht, dass wir zugrunde gehen?“
Alle Jünger befinden sich in einem Boot, auf engstem Raum, alle sind konfrontiert mit dem Sturm und gehen doch so unterschiedlich mit dieser Krisensituation um. - Sind es tatsächlich zwei Gruppen von Personen oder hat der Künstler auf diese Weise die innere Zerrissenheit dargestellt, die mir im Umgang mit Krisen nur allzu vertraut ist? Mut und zugleich aufbrausende Furcht. Eigene, gerichtete Handlungen und dann wieder das Ziel aus den Augen und Kraftlosigkeit. Hoffnung und Verzagtheit - oft nur Augenblicke voneinander getrennt.
Und wer sieht und umfasst all das, was meine innere Zerrissenheit ausmacht, gibt Richtung? Jesus selbst, mitten in der Krise, präsent und doch – vielleicht, weil sein Handeln und seine Möglichkeiten so unvorstellbar sind, unerkannt oder verkannt. Sein Handeln macht das Unmögliche möglich! Auch, wenn ich damit allzu oft nicht rechne. Ich kann auf ihn vertrauen  – er sitzt mit mir gemeinsam im Boot, auch im lebensbedrohenden Sturm.

 

2 Kor 5,14-17

Lesung

Lesung aus dem zweiten Brief des Apostels Paulus
an die Gemeinde in Korínth


Schwestern und Brüder!
Die Liebe Christi drängt uns,
da wir erkannt haben: Einer ist für alle gestorben,
also sind alle gestorben.
Er ist aber für alle gestorben,
damit die Lebenden nicht mehr für sich leben,
sondern für den, der für sie starb und auferweckt wurde.
Also kennen wir von jetzt an
niemanden mehr dem Fleische nach;
auch wenn wir früher
Christus dem Fleische nach gekannt haben,
jetzt kennen wir ihn nicht mehr so.
Wenn also jemand in Christus ist,
dann ist er eine neue Schöpfung:
Das Alte ist vergangen, siehe, Neues ist geworden.

Instrumentalmusik

Liedruf zu den Fürbitten

Fürbitten

Die Stürme unseres Lebens, oft unvorhergesehen und heftig. Manchmal gelingt es
uns, ihnen beherzt entgegenzutreten, dann wiederum verlieren wir den Mut, fühlen
uns ohnmächtig und ausgeliefert, ganz so, wie wir es auf Rembrandts Gemälde
betrachtet haben. Im Vertrauen darauf, dass Du auch im größten Sturm mit uns im
Boot bist, bringen wir unsere Bitten vor Dich.


1. Für die Kinder, die in diesen Tagen das Licht der Welt erblicken und deren
Bootsfahrt durch ruhige oder stürmische See des Lebens gerade beginnt.
Für die Familien, die in der stürmischen Zeit der Pandemie nahe Menschen
verloren haben. Für alle Menschen in gesundheitlichen Krisen, physisch oder
psychisch bedingt.
Für das medizinische Personal, das mit Kompetenz und Verantwortung so
viele Menschen durch Stürme ihres Lebens hindurch begleitet.


Liedruf: Oh lord, hear my prayr


2. Für die Marienburg, deren Fortbestand als Kirchenort, als sicheres Boot, in
dem sich unsere Gemeinde geborgen fühlt, bedroht ist. Für unsere
Gemeinschaft, die wie die Jünger im Sturm zerrissen ist zwischen guten Ideen
und Aktivitäten einerseits und der Sorge, dass unser Boot diesem Sturm nicht
wird widerstehen können. Für alle, die sich dem Ort und der Gemeinschaft
verbunden fühlen und sich einsetzen.


Liedruf: Oh lord, hear my prayr


3. Für die Flüchtlinge, die in ihrer Verzweiflung die gefährliche Überfahrt in kleinen
Booten zu den Grenzen Europas gewagt haben.
Für alle, die sich im sicheren Hafen wähnen und meinen, ihr Privileg auf Kosten
anderer auskosten zu dürfen.
Für alle, die nur auf ihr eigenes Wohlergehen bedacht sind und sich abschotten
vor der Not und den Sorgen ihrer Mitmenschen.


Liedruf: Oh lord, hear my prayr


4. Für die indigenen Opfer in den Kinderheimen Canadas, die, anstatt unter der
Fürsorge und Begleitung ihrer Eltern aufwachsen zu können, über
Generationen hinweg Entfremdung, Misshandlung und Missachtung erduldet
haben. Sie durften nicht wachsen, sondern sind unter unwürdigsten Bedingungen verstorben, - und das in der vermeintlichen Obhut kirchlicher Internate.
Für die Verantwortlichen und Täter, die diese Kinder gequält haben. Und für die
Mitwisser, die sich nicht widersetzt, sondern dieses Unrecht zugelassen haben.
Für die Menschen, die den Opfern und ihren Angehörigen einen Namen geben
und sich unermüdlich für Aufklärung dieser Verbrechen einsetzen.


Liedruf: Oh lord, hear my prayr


5. Für alle Menschen, die unterwegs sind auf der letzten Etappe ihres
Lebensweges. Für alle, deren Lebensweg, durch Stürme und Flauten hindurch
zur Vollendung gelangt ist.


Liedruf: Oh lord, hear my prayr


Guter Gott, lass uns nicht untergehen in den Stürmen unseres Lebens. Lass uns
deine Gegenwart erfahren und in diesem Vertrauen die Stürme unseres Lebens
bewältigen. Darum bitten wir Dich, heute und alle Tage unseres Lebens. Amen.

Gabenbereitung

Sanctus

Vater unser

Vater unser im Himmel,
geheiligt werde dein Name.
Dein Reich komme.
Dein Wille geschehe,
wie im Himmel so auf Erden.

Unser tägliches Brot gib uns heute.
Und vergib uns unsere Schuld,
wie auch wir vergeben unsern Schuldigern.

Und führe uns nicht in Versuchung,
sondern erlöse uns von dem Bösen.
Denn dein ist das Reich und die Kraft
und die Herrlichkeit in Ewigkeit. Amen.

Friedensgruß

Agnus dei

Gebetsstille

Schlussgebet

Lasst uns zum Abschluss beten:

Guter Gott,
durch deinen Sohn Jesus bist du uns ganz nah.
Du fährst mit in unserem Boot.
Du bist nicht der Sturm,
der das Boot zum Kentern bringt,
sondern du bist im sanften leisen Wind,
der in unsere Segel fährt und das Boot in Fahrt setzt.
Wir bitten dich:
Sei bei uns und begleite uns durch diesen Tag
und alle Tage unseres Lebens.
Darum bitten wir durch Christus, unseren Herrn. Amen.

(Autor:in und Quelle: unbekannt)

Ankündigungen

Segen

Schlusslied