Telefongottesdienst vom 27. Juni 2021
Herzlich Willkommen beim Telefongottesdienst

Eröffnungslied
Liturgische Eröffnung und Begrüßung
Kyrie
Wir hören heute im Gottesdienst von zwei Heilungserzählungen: Jesus heilt in hoffnungsloser Situation eine schon lange leidende Frau und ein verstorbenes Mädchen. Jesus spricht dem toten Mädchen zu: Talita, kum – Mädchen, ich sage Dir, steh auf! Jesus setzt damit ein Zeichen gegen die Hoffnungslosigkeit. Jesus will aufrichten. Er steht auf der Seite des Lebens. Jesus will, dass Leben gelingt...
... und diesen Jesus, der aufrichtet, den begrüßen wir im Kyrie in unserer Mitte. Wir bitten wir ihn, sich an unsere Seite zu setzen oder zu stellen,
an den Orten, an denen wir gerade diesen Gottesdienst mitfeiern: Zuhause im Wohnzimmer, unterwegs in der Natur oder hier auf der Marienburg.
Herr, du stehst auf der Seite des Lebens,
du willst das Leben deiner Kinder,
lass uns spüren, dass du an unserer Seite bist.
Herr, erbarme dich.
Herr, du bist bei uns
und gehst unseren Weg mit uns.
Christus, erbarme dich.
Herr, du bist unsere Stärke und richtest uns auf,
beschenke uns mit deiner Kraft.
Herr, erbarme dich.
Und so bitten wir dich: Herr, nimm alles von uns, was uns schwer auf der Seele liegt und uns belastet. Richte uns auf, damit wir froh und angstfrei dich bekennen.
Amen.
Gloria
Gebet
Lasst uns beten:
Herr unser Gott,
dein Sohn Jesus erweckt die Tochter des Jairus aus dem Tod und macht dadurch deutlich, dass er auf der Seite des Lebens steht. Wir bitten dich, ermutige du uns, aufzustehen gegen die vielen Tode, die in unserer Welt gestorben werden: ge-sellschaftlich, sozial und emotional. Öffne unsere Augen für die Not anderer und mach uns zu furchtlosen Verkünder*innen deiner Lebensbotschaft. Darum bitten wir dich durch Jesus unseren Bruder und Freund. Amen.
Halleluja
Mk 5, 21-43
Evangelium
Aus dem heiligen Evangelium nach Markus.
In jener Zeit
fuhr Jesus im Boot
an das andere Ufer des Sees von Galiläa hinüber
und eine große Menschenmenge versammelte sich um ihn.
Während er noch am See war,
kam einer der Synagogenvorsteher namens Jaírus zu ihm.
Als er Jesus sah,
fiel er ihm zu Füßen
und flehte ihn um Hilfe an;
er sagte: Meine Tochter liegt im Sterben.
Komm und leg ihr die Hände auf,
damit sie geheilt wird und am Leben bleibt!
Da ging Jesus mit ihm.
Viele Menschen folgten ihm und drängten sich um ihn.
Darunter war eine Frau,
die schon zwölf Jahre an Blutfluss litt.
Sie war von vielen Ärzten behandelt worden
und hatte dabei sehr zu leiden;
ihr ganzes Vermögen hatte sie ausgegeben,
aber es hatte ihr nichts genutzt,
sondern ihr Zustand war immer schlimmer geworden.
Sie hatte von Jesus gehört.
Nun drängte sie sich in der Menge von hinten heran –
und berührte sein Gewand.
Denn sie sagte sich:
Wenn ich auch nur sein Gewand berühre, werde ich geheilt.
Und sofort versiegte die Quelle des Blutes
und sie spürte in ihrem Leib,
dass sie von ihrem Leiden geheilt war.
Im selben Augenblick fühlte Jesus,
dass eine Kraft von ihm ausströmte,
und er wandte sich in dem Gedränge um
und fragte: Wer hat mein Gewand berührt?
Seine Jünger sagten zu ihm:
Du siehst doch, wie sich die Leute um dich drängen,
und da fragst du: Wer hat mich berührt?
Er blickte umher, um zu sehen, wer es getan hatte.
Da kam die Frau,
zitternd vor Furcht,
weil sie wusste, was mit ihr geschehen war;
sie fiel vor ihm nieder
und sagte ihm die ganze Wahrheit.
Er aber sagte zu ihr: Meine Tochter,
dein Glaube hat dich gerettet.
Geh in Frieden!
Du sollst von deinem Leiden geheilt sein.
Während Jesus noch redete,
kamen Leute,
die zum Haus des Synagogenvorstehers gehörten,
und sagten zu Ja&itremaacute;rus: Deine Tochter ist gestorben.
Warum bemühst du den Meister noch länger?
Jesus, der diese Worte gehört hatte,
sagte zu dem Synagogenvorsteher: Fürchte dich nicht!
Glaube nur!
Und er ließ keinen mitkommen
außer Petrus, Jakobus und Johannes, den Bruder des Jakobus.
Sie gingen zum Haus des Synagogenvorstehers.
Als Jesus den Tumult sah
und wie sie heftig weinten und klagten,
trat er ein
und sagte zu ihnen: Warum schreit und weint ihr?
Das Kind ist nicht gestorben,
es schläft nur.
Da lachten sie ihn aus.
Er aber warf alle hinaus
und nahm den Vater des Kindes und die Mutter
und die, die mit ihm waren,
und ging in den Raum, in dem das Kind lag.
Er fasste das Kind an der Hand
und sagte zu ihm: Talíta kum!,
das heißt übersetzt: Mädchen, ich sage dir, steh auf!
Sofort stand das Mädchen auf
und ging umher.
Es war zwölf Jahre alt.
Die Leute waren ganz fassungslos vor Entsetzen.
Doch er schärfte ihnen ein,
niemand dürfe etwas davon erfahren;
dann sagte er,
man solle dem Mädchen etwas zu essen geben.
Wort des lebendigen Gottes.
Dank sei Gott.
Auslegung
Lied
Fürbitten
Wir wollen uns mit unseren Fragen, Sorgen und Anliegen an Gott wenden. Ihn bitten wir:
1. Für alle,
deren Leben das Corona-Virus begrenzt und belastet:
für schwer Erkrankte und alle, die an Langzeitfolgen leiden;
für Menschen, die durch das Virus in ihrer wirtschaftlichen Existenz bedroht sind
und für alle, die unter der Vereinzelung und Vereinsamung, die durch die Pandemie verstärkt wird, leiden.
Herr, richte auf! – Herr, richte auf!
2. Für alle Kinder und Jugendliche,
die unter den lang anhaltenden Folgen der Pandemie zu leiden haben;
für alle Schüler*innen, die in diesem Jahr ihren Abschluss machen werden und auf der Suche nach guten und fairen Ausbildungsstellen sind.
Herr, richte auf! – Herr, richte auf!
3. Für alle, die andere aufrichten,
für die Mitarbeiter*innen in den Lebenberatungsstellen und den psychosozialen Einrichtungen,
für alle Kranken- und Altenpfleger*innen und
für alle, die ein offenes Ohr für die Sorgen und Nöte ihrer Mitmenschen ha-ben.
Herr, richte auf! – Herr, richte auf!
4. Für alle Menschen, die von Kummer, Sorgen und Trauer geplagt werden,
für alle, die um eine zerbrochene Beziehung oder Freundschaft trauern,
für alle, denen die Last des Lebens zu schwer ist und
für alle, die um den Verlust eines lieben Menschen trauern.
Herr, richte auf! – Herr, richte auf!
5. In einem Moment der Stille, können wir für unsere persönlichen Anliegen und Fragen beten.
Herr, richte auf! – Herr, richte auf!
Guter Gott, all unser Bitten und Anliegen vertrauen wir dir an. Schenke uns den Mut aufzustehen und das unsere für die Erfüllung dieser Bitten zu tun. Gib du das deine dazu und richte auf! Darum bitten wir durch Christus, unseren Herrn. Amen.
Vater unser
Vater unser im Himmel,
geheiligt werde dein Name.
Dein Reich komme.
Dein Wille geschehe,
wie im Himmel so auf Erden.
Unser tägliches Brot gib uns heute.
Und vergib uns unsere Schuld,
wie auch wir vergeben unsern Schuldigern.
Und führe uns nicht in Versuchung,
sondern erlöse uns von dem Bösen.
Denn dein ist das Reich und die Kraft
und die Herrlichkeit in Ewigkeit. Amen.
Friedensgruß
Meditation
Talita kum
(Mk 5, 21-24.35b-43)
Leben, klein gehalten,
unterdrückt, gehemmt,
verhindertes Leben,
nicht wahrgenommen,
für tot erklärt.
Leben, ungelebt,
sehnt sich nach dem Wort,
das wieder erweckt,
das befiehlt: Gib dich nicht auf
und schöpfe Lebensmut!
"Talita kum,
steh auf und lebe!"
Befreiendes Wort,
einst gesprochen,
heute noch wirksam.
„Talita kum“,
Wort auch für uns,
an uns gerichtet,
das aufrichten will,
das Zukunft schenkt.
„Steh auf und lebe!"
Vergiss die Angst!
Lass dich nicht klein machen!
Wach auf! Zögere nicht!
Lebe! - Jetzt!
© Gisela Baltes (Quelle: impulstexte.de/glaubwuerdig/bibel-lese-nt/talita-kum)
Lied
Schlussgebet
Lasst uns zum Abschluss beten:
Herr unser Gott,
mit deinem Wort – Talita kum – erweckst du die Tochter des Jairus aus dem Tod und richtest auf, was am Boden liegt. Schenke auch uns die Kraft und den Mut auf-zustehen gegen alles, was dem Leben nicht dient und was Menschen knechtet und unfrei macht. Stärke uns, damit wir nicht müde werden, aufzustehen für das Leben und so am Aufbau deines Reiches in unserer Welt mitwirken. Darum bitten wir dich durch Christus unseren Herrn, der in der Einheit mit dem Heiligen Geist mit dir lebt und Herrschaft in Ewigkeit zu Ewigkeit. Amen.
Ankündigungen
Segen
Gott, segne uns und behüte uns
Gott, schütze unser Leben und bewahre unsere Hoffnung.
Gott, lass dein Angesicht leuchten über uns,
dass wir leuchten für andere.
Gott, erhebe dein Angesicht auf uns und richte und auf
im Glauben, dass das Leben lebendiger ist als der Tod.
(leicht verändert nach Hanne Köhler; in: Hanne Köhler / Heidi Rosenstock, Du Gott, Freundin der Menschen, Kreuz Verlag Stuttgart)
Und so segne uns der lebendige und lebensbejahende Gott: Der Vater und der Sohn und der Heilige Geist.
Amen.