Zweiter Advent
Telefongottesdienst vom 6. Dezember 2020
Herzlich Willkommen beim Telefongottesdienst.
Wir feiern heute gemeinsam Eucharistie per Telefon von euch zu Hause aus. Wir werden ca. eine Stunde zusammen feiern.

Ankomm-Meditation
Durch den Advent begleiten uns Lichtbringer. Gerade haben wir die erste Strophe vom Lied „Wir sagen euch an“ gesungen und dabei die erste Kerze angezündet.
Die vier Kerzen helfen uns, die Zeit abzumessen,
sind unsere Zählhilfe, geben uns Orientierung und bereiten uns vor.
Nach und nach wird eine Kerze nach der anderen entzündet.
Licht, Wärme und Zuversicht nehmen zu.
Das Leben wird immer stärker, kräftiger und gefühlvoller.
Wir kommen so in die Begegnung mit Gott.
Die Lichter erinnern an ihn, von dem wir sagen:
Christus, ist das Licht der Welt.
Der Adventskranz als Lichtbringer – dieser Gedanke hat uns letzte Woche in den Advent eingestimmt. Bevor wir nun die zweite Kerze anzünden, wollen wir uns für die nächsten Schritte auf unserem Weg öffnen. Heute wird uns Johannes der Täufer begegnen – Johannes, er ist ein weiterer Lichtbringer auf unserem Weg durch den Advent. Ein Bote, der uns mit seinem Wort und seinem Zeugnis zum Aufbruch ruft. Johannes weist hin auf den, der größer ist als wir und ermutigt uns, uns auf den Weg zu machen, aktiv zu werden, offen zu sein für den, der kommt. Wir werden Johannes in der Wüste begegnen. Alles Ablenkende des Alltags fehlt in dieser Umgebung. In der Leere und Einfachheit kann der Raum entstehen, die Botschaft zu vernehmen und der eigenen Sehnsucht nachzuspüren.
Nehmen auch wir uns kurz Zeit:
- Wie ist meine Umgebung gerade?
- Wo bin ich gerade?
- Bin ich schon aufgebrochen und unterwegs im Advent?
- Bin ich bereit die Botschaft des Johannes zu hören, mich einzulassen?
- Was lenkt mich noch ab?
- Wonach sehne ich mich?
Wir werden nun gleich gemeinsam die 2. Strophe des Adventsliedes anstimmen und können dabei gemeinsam die zweite Kerze entzünden, sehen, wie sich das Licht ganz konkret im Hier und Jetzt ausbreitet.
Tagesgebet
Herr, unser Gott,
Du hast Johannes, deinen Boten gesandt. Er ermutigt uns, deinem Sohn entgegenzugehen. Lass nicht zu, dass irdische Aufgaben und Sorgen uns daran hindern. Schenke uns einen wachen Blick für die Sorgen und Nöte der Welt und hilf uns, auf dem Weg der Gerechtigkeit deinem Sohn entgegenzugehen und uns durch Taten der Liebe auf seine Ankunft und Wiederkunft in unserer Welt vorzubereiten. Amen.
Evangelium
Aus dem heiligen Evangelium nach Markus.
Anfang des Evangeliums von Jesus Christus, dem Sohn Gottes:
Es begann, wie es bei dem Propheten Jesaja steht: Ich sende meinen Boten vor dir her; er soll den Weg für dich bahnen.
Eine Stimme ruft in der Wüste: Bereitet dem Herrn den Weg! Ebnet ihm die Straßen!
So trat Johannes der Täufer in der Wüste auf und verkündigte Umkehr und Taufe zur Vergebung der Sünden.
Ganz Judäa und alle Einwohner Jerusalems zogen zu ihm hinaus; sie bekannten ihre Sünden und ließen sich im Jordan von ihm taufen.
Johannes trug ein Gewand aus Kamelhaaren und einen ledernen Gürtel um seine Hüften, und er lebte von Heuschrecken und wildem Honig.
Er verkündete: Nach mir kommt einer, der ist stärker als ich; ich bin es nicht wert, mich zu bücken, um ihm die Schuhe aufzuschnüren.
Ich habe euch nur mit Wasser getauft, er aber wird euch mit dem Heiligen Geist taufen.
Fürbitten
Guter Gott, Lichtgestalten aus der Bibel und alten Legenden erhellen unseren Weg durch die dunkle Jahreszeit und auf Weihnachten hin. Wir haben in den letzten Wochen immer wieder von ihnen gehört und sind auch heute im Evangelium einem dieser Lichtbringer begegnet. Im Vertrauen darauf, dass solche Menschen auch unseren ganz konkreten Weg im Hier und Jetzt erhellen, bitten wir Dich:
Johannes in der Wüste ist der Bote und Wegbereiter auf die Ankunft Jesu hin. Er nimmt sich selbst zurück, bringt aber die Menschen mit seiner „Botenschaft“ in Bewegung, öffnet Herzen und Verstand für Veränderung, macht sie bereit.
Wir bitten für alle, die Boten und Zeugen Deiner Liebe sind. Wir bitten für alle, die auf Deine Boten warten. Wir bitten für alle, die mit keiner Botschaft rechnen.
Gott, Du Licht in unseren Dunkelheiten. Wir bitten Dich erhöre uns.
Martin teilt seinen Mantel mit einem Armen, eine sehr konkrete und wirksame Hilfeleistung. Not erkennen, selbst verzichten und zugleich dem Menschen wirksam helfen. Auch Martin nimmt sich selbst zurück, weist aber mit seinem Verhalten hin auf Gottes Barmherzigkeit, die jedem gilt.
Für alle Menschen am Rande der Gesellschaft, in Armut, in Krankheit, in der Fremde. Für alle, die handeln, wo Not ist und dabei nicht auf eigenes Ansehen achten. Für alle, denen in ihrem Alltag Lichtbringer begegnen.
Gott, Du Licht in unseren Dunkelheiten. Wir bitten Dich erhöre uns.
Barbara hat feste zu ihrem Glauben gestanden, gegen den Willen ihreds Vaters, und wurde für ihre Überzeugung schließlich getötet.
Für alle Menschen, die treu zu ihrem Glauben stehen. Für alle Menschen, die sich schwertun, ihre Überzeugung im Alltag zu leben. Für alle Volksgruppen, die wegen ihres Glaubens bedroht werden, die Jesiden, die Rohinja, die Uiguren. Für alle, die Anstoß nehmen an aufrechten und konsequenten Menschen.
Gott, Du Licht in unseren Dunkelheiten. Wir bitten Dich erhöre uns.
Nikolaus setzt sich als Fürsprecher für die Bevölkerung von Myrrha ein und das Wunder geschieht – in schier auswegloser Situation gibt es Korn für die Hungernden. Nikolaus handelt selbstlos. Seine Haltung und sein Handeln strahlen bis heute in unseren Alltag hinein.
Für alle PolitikerInnen, die in der Pandemie mutige Entscheidungen treffen, die sich rund um die Uhr einsetzen und dabei das Wohl der Bevölkerung und auch der Nachbarn im Blick haben. Für alle, die in großer Sorge um Gesundheit und ihre finanzielle Situation sind und noch nicht wissen, wie es weitergeht. Für alle, die mit Hilfsprogrammen unterstützt werden. Für alle, die dennoch um ihre Existenz bangen.
Gott, Du Licht in unseren Dunkelheiten. Wir bitten Dich erhöre uns.
Josef macht sich mit Maria auf den Weg nach Bethlehem. Auch er gehört zu den Lichtbringern der Adventszeit. Die Kirche verehrt ihn auch als Patron der Sterbenden.
Wir beten heute Morgen besonders für die fünf Menschen, die bei der Amokfahrt in Trier am vergangenen Dienstag ihr Leben verloren haben. Für alle, die schwerverletzt in den Krankhäusern liegen. Für alle, die um einen verlorenen Angehörigen trauern und für alle, die diese Tat miterleben mussten.
Gott, Du Licht in unseren Dunkelheiten. Wir bitten Dich erhöre uns.
Guter Gott, öffne unsere Ohren, Augen und Herzen, lass unser Tun zum Segen für unsere Welt werden. So lass uns selbst zu LichtbringerInnen werden. Darum bitten wir Dich, heute und jeden Tag. Amen.
Vater Unser
Vater Unser im Himmel,
geheiligt werde dein Name.
Dein Reich komme,
dein Wille geschehe,
wie im Himmel, so auf Erden.
Unser tägliches Brot gib uns heute
und vergib uns unsere Schuld,
wie auch wir vergeben unseren Schuldigern.
Und führe uns nicht in Versuchung,
sondern erlöse uns von dem Bösen.
Denn dein ist das Reich
und die Kraft
und die Herrlichkeit,
in Ewigkeit.
Amen.
Meditation
Die erste Kerze, die wir anzünden
Die Tage werden kürzer und kälter.
Die erste Kerze, die wir anzünden,
gibt Antwort auf unsere Sehnsucht nach Wärme und Licht.
Ihre Flamme ist wie ein Versprechen, dass Finsternis und Kälte
nicht das letzte Wort haben werden.
Ihr Schein spiegelt sich in unserem Herzen.
Bereitet dem Herrn den Weg!
Manchmal verstehe ich Dich nicht,
finde Deine Spur nicht,
suche Dich vergeblich in meinem Leben.
Dann scheinst Du so weit weg von mir,
bist mir fremder, als der fremdeste Mensch.
Manchmal meine ich,
etwas von Dir zu spüren, wenn ein Weg sich zeigt,
wo vorher Wüste war.
Manchmal ahne ich, dass Du bei allem, was ist,
unser Begleiter sein möchtest und uns nicht allein lässt.
Ich will mich aufmachen, Dich suchen, mich bereit machen
für Deine Ankunft in der Welt!
Komm mir entgegen!
Sie flackert, ein Lufthauch kann sie auslöschen.
Doch ihr Licht schenkt unserem Leben Hoffnung,
und wir beginnen zu ahnen, dass Weihnachten mehr ist
als ein Termin in unserem Kalender.
Ich möchte in mir ein Licht entzünden,
möchte zur Flamme werden,
zum Feuer, das Wärme gibt,
zum Licht, das Zuversicht schenkt.
Entnommen: Arbeitshilfe des Dekanates Wittlich „Kleine Lichtbringer für die kommenden Wochen“, 25.11.2020, Verfasser/in unbekannt.
Schlussgebet
Bereitet dem Herrn den Weg!
Manchmal verstehe ich Dich nicht,
finde Deine Spur nicht,
suche Dich vergeblich in meinem Leben.
Dann scheinst Du so weit weg von mir,
bist mir fremder, als der fremdeste Mensch.
Manchmal meine ich,
etwas von Dir zu spüren, wenn ein Weg sich zeigt,
wo vorher Wüste war.
Manchmal ahne ich, dass Du bei allem, was ist,
unser Begleiter sein möchtest und uns nicht allein lässt.
Ich will mich aufmachen, Dich suchen, mich bereit machen
für Deine Ankunft in der Welt!
Komm mir entgegen!
Wochenimpuls
Den Impuls für die nächste Woche gibt uns Johannes der Täufer mit auf den Weg. Auch an uns ist seine Aufforderung, dem Herrn den Weg zu bereiten, ihm die Straßen zu ebnen, gerichtet.
In drei Statements haben wir heute schon kleine Einblicke in persönliche Vorbereitungen bekommen.
Wir laden Euch ein, bewusst zu überlegen, welche Vorbereitungen ihr im Zugehen auf Weihnachten trefft: Was sind Eure persönlichen Formen, dem Ruf des Johannes „Bereitet dem Herrn den Weg!“ zu folgen?
Segen
Geht in die Welt
als Botinnen und Boten des Friedens.
Gott wird mit Euch sein.
Geht in die Welt
als Tröster*innen und Helfer*innen.
Gott wird mit Euch sein.
Geht in die Welt
als Zeichen der Liebe.
Gott wird mit Euch sein.
Geht in die Welt
als Freund*innen für die Menschen.
Gott wird mit Euch sein.
Geht in die Welt
von Gott gesegnet,
und gesegnet kehrt Ihr
am Ende heim.
(aus der Jugendarbeit der Abtei Münsterschwarzach / Ursula Brombierstäudl)
Und so segne Euch der treue und der menschenfreundliche Gott,
der Vater und der Sohn und der Heilige Geist.
Amen.