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Gottesdienste

auf der Marienburg

Telefongottesdienst Morgenimpuls Karsamstag 2021


Eröffnung

Die Passion ist vorüber,
Jesus liegt in seinem Grab…
die Tabernakel stehen leer und offen
das ewige Licht ist erloschen.
und die Kirchenglocken schweigen.
Es ist Ostersamstag, der „Tag der Grabesruhe“ in der Osterliturgie.

Kreuzzeichen
Lasset uns diesen Morgenimpuls beginnen, im Namen des Vaters, des Sohnes und des heiligen Geistes. Amen!


Begrüßung
Wir haben uns heute Morgen zusammengefunden, um gemeinsam in den „Tag der Grabesruhe“ zu starten.
Gerne hätten viele von uns diesen Tag so wie in vergangenen Jahren  begangen;  z.B. auf der Marienburg, zusammen mit den Teilnehmern der Kar- und Ostertage oder im heimischen Familien- oder Freundeskreis. Corona verwehrt uns das nun schon im zweiten Jahr, hoffentlich zum letzten Male. Wir haben das Glück, das die moderne Technik uns die Möglichkeit bietet, trotz der physischen Einschränkungen Momente wie diesen zu erleben, eine „real time“- Gemeinsamkeit im Geiste.

Mt 27, 62-66

Verkündigung

In der Bibel steht über diesen Tag nur sehr wenig geschrieben.
Lediglich der Evangelist Matthäus berichtet von einer Begebenheit an diesem Tag.


Evangelium nach Matthäus  
Am nächsten Tag gingen die Hohepriester und die Pharisäer gemeinsam zu Pilatus; es war der Tag nach dem Rüsttag.
Sie sagten: Herr, es fiel uns ein, dass dieser Betrüger, als er noch lebte, behauptet hat: Ich werde nach drei Tagen auferstehen
Gib also den Befehl, dass das Grab bis zum dritten Tag bewacht wird! Sonst könnten seine Jünger kommen, ihn stehlen und dem Volk sagen: Er ist von den Toten auferstanden. Und dieser letzte Betrug wäre noch schlimmer als alles zuvor.
Pilatus antwortete ihnen: Ihr sollt eine Wache haben. Geht und sichert das Grab, so gut ihr könnt!
Darauf gingen sie, um das Grab zu sichern. Sie versiegelten den Eingang und ließen die Wache dort.     

Wort des lebendigen Gottes.

 

Vertiefung

Es ist nicht verwunderlich, daß an diesem Tag so wenig Erwähnenswertes geschieht, denn der Samstag ist der jüdische Sabbat, an dem den Juden die meisten Tätigkeiten verboten waren und sie sich nicht mehr als 1000 Ellen (das sind ein paarhundert Meter) von ihrer Wohnung entfernen durften. Das öffentliche Leben kam an diesem Tag weitgehend zum Erliegen.
Zudem waren die Jünger noch im  Schock der Passion gefangen, trauerten und hielten sich verborgen.
Der Text offenbart die tiefverwurzelte Angst der religiösen Führungsschicht gegenüber Allem, was zu einer Veränderung führen und damit auch ihre Privilegien gefährden könnte.
Diese Angst ist so groß, das die Priester sogar die ungeliebte Besatzungsmacht um Hilfe ersuchen.
Dem Evangelisten ist diese Episode so wichtig, weil sie die Autentizität der Auferstehung gegenüber anderslautenden Gerüchten, die zur Zeit der Abfassung dieses Evangeliums im Umlauf waren, bestätigt.


Laßt uns nun in die Ruhe dieses Tages eintauchen, … einen Moment innehalten …

 

Meditation zum Ostersamstag

Die Passion ist vorüber,
Jesus liegt in seinem Grab…
die Tabernakel stehen leer und offen
das ewige Licht ist erloschen
und die Kirchenglocken schweigen.
Es ist Ostersamstag, der „Tag der Grabesruhe“ in der Osterliturgie.
Diese Stille ist der ideale Moment zu hören:
Hören wir einmal bewußt nicht auf den Lärm der Welt ringsum, auf Alltagsgeräusche wie Verkehrslärm, Radio, Fernsehen, laute Worte des Zankes und Streitens…
Versuchen wir heute doch mal die feinen Töne zu hören, die sonst im Alltagslärm untergehen.
Da sind die Klänge unseres Körpers, die uns sagen „wir leben“; Magenknurren, Herzschlag und Atemgeräusche.
Da sind die Klänge, mit denen unsere Mitmenschen uns ganz ohne Worte an ihren Gefühlen teilhaben lassen; ein leises Schluchzen oder eine fröhlich gesummte Melodie, das Ächzen eines Schmerzgeplagten oder das Schmatzen eines herzlichen Kusses…
Da sind die Klänge, mit denen Gottes Schöpfung uns  die Gewissheit gibt, nicht alleine zu sein; das Summen einer Hummel, die die ersten Blüten des Jahres besucht, der morgendliche Gesang eines Vogels, das Rauschen des Windes in den noch kahlen Zweigen oder das sanfte Glucksen eines Baches…
Und da sind die Stimmen in uns, die uns leiten wollen. Die überhören wir viel zu leicht… denn es ist leichter, einem gebrüllten Befehl zu folgen oder dem Ratschlag, den ein Experte lauthals verkündet, als in uns hineinzuhorchen, selbst Entscheidungen zu treffen und Verantwortung für uns selbst  und unser Tun zu übernehmen.
All das wahrzunehmen kann uns in der Meditation gelingen, denn Meditieren ist Hören auf höchstem Niveau, ohne Bewertung, ohne Ablenkung ohne die Erwartung einer unmittelbaren Reaktion .
Möge es uns heute gelingen, einige dieser Klänge zu hören, ihnen Raum zu geben und ihre tröstliche Gewissheit zu spüren.

Vater unser

Segensgebet

Instrumentalmusik

"Stille, lass mich finden"